Parodontologie

Die Parodontitis ist eine weltweit verbreitete Krankheit und wird ausgelöst durch bakterielle Plaque, einem zäh auf der Wurzeloberfläche anhaftenden Biofilm. Bereits nach einigen Tagen ohne richtige Mundpflege kann es zur Vorstufe, der Gingivitis kommen, hieraus entwickelt sich die Parodontitis. Diese Erkrankung ist als chronisch anzusehen und äußert ernst zu nehmen, denn ohne Behandlung kann sie zum Verlust der Zähne führen. Außerdem wird eine erhöhte Keimbelastung in der Mundhöhle mit verschiedenen Allgemeinerkrankungen (u.a.: Diabetes, Herz- und Gefäßerkrankungen, Demenz, signifikante Risiko-Steigerung einer untergewichtigen Frühgeburt) in Verbindung gebracht.

Die Hauptursache bei der Gewebszerstörung selbst ist das eigene Immunsystem, das versucht, die Bakterien zu beseitigen. Es kommen jedoch auch individuelle Risikofaktoren hinzu wie z.B. Rauchen, andauernder Stress, Depression oder eine unbehandelte Diabetes-Erkrankung sowie erbliche Faktoren wie z.B. eine Störung des Immunsystems.

Die Krankheit entwickelt sich schleichend und erste Anzeichen wie z.B. Zahnfleischbluten werden oft übersehen. Dabei ist gerade die frühzeitige Erkennung die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung, im besten Fall eine komplette Ausheilung.

Bei etablierter Parodontitis bieten wir Ihnen eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten an. Je nach Schweregrad der Erkrankung werden unsere Zahnärzte einen individuellen Behandlungsplan auf Sie abstimmen.

Grundsätzlich erfolgt die Behandlung immer systematisch in folgenden Schritten:

In der Hygienephase werden die Zähne von allen erreichbaren harten und weichen Belägen befreit. Die Bakterienmenge wird in diesem ersten Schritt stark reduziert und die Entzündung der Zähne nimmt ab. Diese Behandlung wird von unserer speziell ausgebildeten Zahnmedizinischen Prophylaxeassistentin durchgeführt, je nach Erkrankungsschwere in ein bis zwei Sitzungen.

Bei der Parodontitistherapie wird der subgingivale Zahnstein (Zahnstein unterhalb des Zahnfleisches) entfernt und es folgt eine Glättung der Wurzeloberflächen mittels Ultraschall- und Handinstrumenten. Je nach Schweregrad ist auch ein Wiederaufbau des  verloren gegangenen Parodontalgewebes notwendig und möglich. Bei einem hartnäckigen Krankheitsverlauf empfehlen wir einen Bakterientest und nach Erfordernis eine begleitende Antibiotika-Therapie.

In der Nachsorge-Therapie wird je nach Schweregrad der Parodontitis ein individueller Nachsorgeplan erstellt, um eine Rückkehr der Erkrankung zu vermeiden. Mundgesunde Patienten sollten in der Regel  alle 6 Monate eine professionelle Zahnreinigung erhalten, Patienten mit ehemaliger Parodontitis-Erkrankung alle 3 - 4 Monate. 

Nach erfolgter Therapie hängt der langfristige Erfolg der Parodontal-Behandlung  von Ihrem Einsatz bei der täglichen Mundhygiene und von der regelmäßigen Betreuung durch das zahnärztliche Praxisteam ab. Gerne nehmen wir Sie in unser Recall-Programm auf, so dass Sie die wichtigen Prophylaxe-Termine nicht vergessen.